Zentralklinik Ottakring
Zeitraum2026 - 2040
AuftraggeberWIGEV Wiener Gesundheitsverbund
Generalplanung und ArchitekturAHA Austrian Healthcare Architects (SWAP, AC, F+P)
BGF144.724 m²
Nutzfläche68.893 m²
Visualisierung Stationsknoten

Der Ausgangspunkt für die innere Wegeführung von PatientInnen und BesucherInnen ist die lichtdurchflutete Eingangshalle mit zentralem Infopoint, die vom Vorplatz aus betreten wird. Über eine breite Treppe und verschiedene Lifte ist die Eingangsebene mit der Parkebene und der Besuchermagistrale verbunden. Die beiden klinischen Zentren sind auf allen Sockelebenen mit der Eingangshalle verbunden. Die klare und intuitive Erschließung ist ein zentraler Aspekt des Entwurfs. Räumliche Strukturen sollen einfach verständlich und nachvollziehbar sein. Daher orientiert sich die innere Erschließung an zwei Hauptachsen: An einer der öffentlichen Magistrale, während ein interner Gang dem Transport der PatientInnen dient. Durch diese Trennung werden die unterschiedlichen Bewegungsströme sinnvoll entflechtet.

Visualisierung Eingangshalle

Die öffentliche Magistrale und die Pflegestationen sind zum gemeinschaftlich genutzten Park hin orientiert. Entlang der Magistrale entsteht ein abwechslungsreicher Erschließungsraum mit gut lesbarer Wegeführung zu den einzelnen Abteilungen und zu den vertikalen Erschließungen. Atrien, Lufträume und Galerien lockern die Strukturen auf, lassen Sichtbeziehungen zu und erleichtern die Orientierung. Die PatientInnenzimmer sind zur Außenfassade hin ausgerichtet und bieten Ausblick auf die Stadt und den Wienerwald.

Axonometrie

Die städtebauliche Grundidee ist, den Übergang von der konsolidierten Stadt hin zur kleinteiligen Bebauung im Westen zu ordnen, eine klare Adresse zu bilden und das Areal leicht lesbar und erlebbar zu machen. Der Sockel des Zentralklinikums nimmt daher die Richtung und Traufhöhe der gründerzeitlichen Blockrandbebauung auf. Auf diesem Sockel ruhen zwei dreistöckige Doppelbaukörper, die so angeordnet sind, dass ein respektvoller Abstand zum Bestand entsteht. 

Visualisierung Park

Ein modernes Klinikareal definiert sich nicht nur über die Gebäude, sondern auch über attraktive Freiräume. Die beiden (stadt-)landschaftlichen Bezugssysteme – dicht bebaute Stadt im Osten und stark durchgrünter Wilhelminenberg im Westen – prägen die Konzeption des Freiraums der neuen Zentralklinik. Dabei liegt ein starker Fokus auf dem Erhalt der bestehenden Baumgruppen. Diese wachsen mit neuen Gehölzpflanzungen und adaptiver Wegeführung zu einem Mosaik aus Grünflächen und -volumina an und vergrößern den bisherigen Wald zu einer raumgreifenden Struktur. Es entstehen vielfältige Raumangebote, die unterschiedliche Programmierungen erlauben – Spazierwege, Rückzugsräume, sonnige und schattige Bereiche, Gastgärten, Spielmöglichkeiten, Flächen für Sport und Bewegung, Therapiegärten etc. Die begrünten Sockeldächer ergänzen das Raumprogramm in einem geschützten, den jeweiligen Stationen vorbehaltenen Rahmen und vergrößern die ökologischen Flächen: Sie erhöhen damit die Klimaresilienz durch Wasserrückhalt und Reduktion der sommerlichen Überhitzung.