In den vergangenen drei Jahren entstand in Herzogenburg die neue Firmenzentrale des Biotechnologieunternehmens SAN Group für Europa, den Mittleren Osten und Afrika. In zwei Bauphasen wurde Raum für Forschung & Entwicklung, für Büros, Verwaltung und Labors geschaffen. Um die Nutzbarkeit zu optimieren, wurde ein Gebäudeensemble, bestehend aus einem Forschungs- und Produktionsgebäude und einem Büro- und Laborgebäude, entworfen.

SWAP Architektur war gemeinsam mit den Bauingenieuren von iC consulenten und den Freiraumgestaltern von PlanSinn für die Planung und Errichtung des neuen Biotech Parks zuständig.

Das Labor- und Bürogebäude fällt durch seine außergewöhnliche Form auf, denn es ist als kreisrunder Baukörper mit einem Radius von etwa 22,2 m und einer Höhe von 13,2 m (Attika) konzipiert. Hier sind auf einer BGF von 8.620 m² Büros und Labors untergebracht, es wurde Raum für rund 180 Arbeitsplätze geschaffen. Im Zentrum dieses Gebäudes befindet sich ein dreigeschossiges, multifunktionales Atrium, um das Büros und Labors angeordnet sind. Durch diese offene Struktur entsteht im Kern eine Begegnungszone, in der sich Mitarbeitende geschoßübergreifend austauschen können und eine hohe Transparenz schafft. besteht aus 200 m² Sonnenschutzverglasung.

Direkt vom Atrium aus begehbar ist das Auditorium, das für 80 Menschen Raum bietet und für Konferenzen, Feiern, Weiterbildungen etc. genützt werden kann. Um die Mitarbeitenden in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen, wird im Hauptgebäude auch eine Kinderkrippe für die Kleinsten eröffnet. Im Inneren des Hauptgebäudes dominieren die Baustoffe Holz und Naturstein.

Errichtet wurde das ökologisch gedämmte Hauptgebäude in Holz-Beton-Bauweise. Der Großteil der vertikalen Gebäudehülle wurde aus vorgefertigten Elementen zusammengebaut. Diese, auf Basis eines Holzrahmens gefertigten Elemente, wurden dabei inklusive hinterlüfteter Fassade und Fenster in der Montagehalle zusammengebaut und innerhalb von zwei Wochen am Rohbau montiert. Die Oberfläche wird mit vertikalen und horizontalen Holzlatten auf einer Holzunterkonstruktion ausgeführt. Die Holzoberfläche wird nicht behandelt und wird dadurch mit der Zeit und je nach Ausrichtung ihr Aussehen verändern. Als außenliegender Sonnenschutz kommen schienengeführte Textilien zum Einsatz. Im EG wird die Fassade je nach funktionalen Gesichtspunkten gestaltet. Insgesamt soll die Horizontale betont werden. Im Erdgeschoss sind alle transparenten Teile der Fassade als Pfostenriegelkonstruktion ausgeführt.

Das extensiv begrünte Flachdach wird Großteils von einer Photovoltaik-Anlage belegt, lediglich ein kleiner Bereich ist für die Abluftanlage der Küche reserviert.

Das Forschungs- und Produktionsgebäude mit einer BGF von  3.393 m² wurde in der ersten Bauphase errichtet: Ein Stahlbetonskelett wurde mit Holzelementen ausgefacht und mit einer Holzlattung verkleidet. Das Dach dieser Halle ist ebenso extensiv begrünt und trägt eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 1,5 Megawatt. Mittels Elektrolyse wird hier grüner Wasserstoff produziert, der die hier beheimatete erste Wasserstofftankstelle in Niederösterreich speist.